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Tag 15 – Abel Tasman

Neuseeland

Beim Eintreffen im Abel Tasman merken wir gleich: Es wird wieder etwas touristischer und voller. Aber man merkt auch, dass hier die organisierten Reisegruppen mit vornehmlich asiatischen Teilnehmern nicht hinkommen. Dafür ist das hier ein Hotspot für viele Individualtouristen, die mit dem Camper unterwegs sind. Und das sind hier ganz überwiegend Deutsche. Auf dem Campingplatz hört man fast ausschließlich Deutsch. Ist etwas komisch weil man so den Eindruck bekommt, wir hätten nicht um die halbe Welt fliegen müssen. Aber es macht natürlich das Knüpfen von kurzen Urlaubsbekanntschaften und den Austausch über Pläne und Routen einfacher.

Der Plan für heute ist, mit einem Wassertaxi auf dem Meer ein Stück vom Abel Tasman von außen anzuschauen, sich dann absetzen zu lassen, ein Stück zu laufen um dann mit dem Wassertaxi wieder zurück zu fahren. Leider ist die ganz frühe Tour, die einen komplette über 2 Stündige Rundfahrt an der Küste macht, schon ausgebucht. So müssen wir die 2. Tour des Tages nehmen, die nur einen oder zwei Spots auf dem Weg zum Absetzpunkt anfährt.

Das Wassertaxi erweist sich als kleines Boot mit 12 Sitzplätzen. Das Boot für den Hinweg hat etwas Verspätung – und die Skipperin allen Ehrgeiz den wieder raus zu fahren. Dazu nutzt sie sie 250 PS des Motors und wir springen über die Wellen von ca 1/2 Meter Höhe. Macht aber Spaß und Seekrankheit stellt sich auch keine ein. Zumindest nicht bei uns. Beim ersten Stop will ein älteres Paar aussteigen weil ihnen das zu unruhig ist. Unsere Skipperin besteht aber darauf sie zurück zu fahren. Also wieder zurück und nochmal von vorne. Dann geht aber alles Reibungslos. Wir bekommen an einer Felsküste die Möglichkeit Robben zu sehen und zu fotografieren. Auch am Split Apple Rock kommen wir vorbei und halten kurz an.

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Wir setzen an einigen hübschen Stränden andere Urlauber ab, bis wir dran sind. Unsere Bucht heißt Torrent Bay und von da aus laufen wir etwa 8 km zur Bark Bay. Zeitansatz bis wir wieder abgeholt werden: Etwas über 3 Stunden. Also eher gemütlich. Auf dem Weg stolpern wir quasi über einen Weka – einem weiteren flugunfähigen neuseeländischen Vogel. Der lief einfach gemütlich auf dem Weg bzw. am Rand wenn jemand vorbei wollte. Vermutlich wird er auch regelmäßig gefüttert. Laut Vogel-App muss man bei den Vögeln auch aufpassen. Sie sind neugierig und klauen gerne spannende Objekte um sie dann in Sicherheit ausgiebig zu untersuchen.

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So können wir dann mit reichlich Puffer noch eine Zwischenstop an einer Bucht einlegen, die sich zum Faullenzen und Schwimmen eignet. Außerdem entdecken wir ein paar kleine Pinguine.

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Die letzten Meter zur Bark Bay laufen wir dann kurz bevor das Taxi kommt. Es kommen einige Boote verschiedener Anbieter gleichzeitig an und es sieht so aus, als würde man sich ein kleines Rennen liefern. Nach 45 Minuten Bootsfahrt sind wir wieder zurück am Ausgangspunkt und beschließen doch noch ein kleines Stück Richtung Kaikoura, unserem nächsten Ziel, zu fahren. Die Strecke für Morgen ist lang genug. Aber nach dem ereignisreichen Tag beschließen wir es nach etwa 50 km gut sein zu lassen und übernachten auf einem kleinen Campingplatz der mit “Retrocharme” in den Bewertungen beschrieben wird. Stimmt. Alles ist alt, aber einigermaßen gut gepflegt. Dafür ist das Personal und die Camper – wieder fast ausschließlich Deutsche – nett und entspannt. Alles ist irgendwie etwas familiärer als auf den großen, modernen Plätzen.

Was wir heute den Tag über und auf dem Platz so das erste Mal richtig kennengelernt haben sind die berühmt berüchtigten Sandflys. Im Prinzip sind das Stechmücken (Maria korrigiert: Kriebelmücken). Aber da wir Europäer die nicht gewohnt sind, hinterlassen sie extrem juckende Stiche und wenn man dem Drang nachgibt und kratzt erzeugt das direkt offene Stellen. Das hängt auch damit zusammen das die Sandflys nicht wie unsere Stechmücken stechen und ein Gefäß anzapfen sondern sie ritzen die Haut leicht an und trinken dann das hervorquellende Blut.
Naja, das mitgenommene Fenestil hilft ganz gut und ein hier gekauftes Mittel vertreibt die Biester recht zuverlässig wenn man es früh genug aufträgt, keine Stelle vergisst und gelegentlich nochmal nachlegt. Aber ein paar Stiche fangen wir uns trotzdem ein.