Auch heute lassen wir uns wieder treiben. Das Ziel sind irgendwie die Catlins – eine dünn besiedelte Region im Süden. Einen genaueren Zielort gibt es nicht. Das “große” Ziel ist bis Morgen Abend Invercargill. Irgendwo auf dem Weg wollen wir stehen bleiben. Ein Blick in Campermate – eine App die ziemlich vollständig die Campingplätze und noch einiges anderen auflistet und Bewertungen erlaubt – und wir peilen mal die Curio Bay an. Sie liegt an einer Straße die nicht zu den großen Highways zählt, aber als “Scenic” gilt, also zumindest für ein paar hübsche Ausblicke gut sein sollte.
Laut Bewertungen soll mal in Curio Bay die Möglichkeit haben Delfine (dieses mal die seltenen Hectordelfine) zu sehen. Außerdem werden Seelöwen und Pinguine versprochen.
Nach einem ziemlich entspannten Frühstück düsen wir los. Nach ein paar Kilometern sehen wir an der Straße ein Schild:
Niagara? Moment… sind die nicht in den USA? Naja, schauen wir mal. Hinter so einem Namen muss sich ja großes Verbergen.
Das Bild sieht schon mal gut aus…
Ahhhh ja. Neuseeland halt… Bloß nicht zu tief stapeln
Ein Schild dazu erklärt es
Da hat also ein Landvermesser mit einer gehörigen Portion Humor den Namen vergeben. Es gibt hier übrigens auch ein “Niagara Falls Cafe” und der Highway heißt hier für ein paar Kilometer “Niagara Falls Highway”. Die Kiwis sind schon ein lustiges Völkchen…
Noch lustiger sind die Kommentare von Deutschen in Campermate, die sich hier tatsächlich aufregen, wie man diesen Fällen so einen großen Namen geben kann. Humorloses Volk…
Kurz später sind wir auch schon auf einem Campingplatz an der Curio Bay. Wir sind hier etwas zwiegespalten bei der Bewertung. Einerseits ist die Lage super und die einzelnen Parzellen sind mit über mannshohen Büschen aus Flachsgras abgetrennt. So wirkt der ganze Platz nicht so groß und sehr privat.
Andererseits lassen die sich hier die Lage schon ganz schön bezahlen und die Einrichtungen wie Duschen sind für die Anzahl der Camper absolut unterdimensioniert. So macht es dann Sinn, dass eine Dusche von 5 Minuten 2$ kostet. Anders würde man mit 3 Duschen für jedes Geschlecht überhaupt nicht hinkommen.
In der Bucht sehen wir übrigens dann auch sofort Delfine. Doch nur aus der Entfernung. Die Tiere sind viel scheuer als die Duskydolphins mit denen wir geschwommen sind. Und sie springen auch nicht. So sieht man eigentlich immer nur die Rückenflossen. Trotzdem toll vom Camper aus Delfine zu sehen.
Leider bekommen wir weder Seelöwen noch Pinguine zu sehen. Und das obwohl wir in der Dämmerung wirklich lange am Strand sitzen und warten – und das soll angeblich die beste Zeit sein. Ob wir an der falschen Stelle waren oder ob es am zu stürmischen Meer lag… wir wissen es nicht.
In der Nacht wird es etwas windig und das Wohnmobil schwankt. Trotzdem schlafen wir ganz gut.
Statt Postkarte – Für Marias Bruder David und seine Steffi
Mal schauen wann der Weltenbummler David es an die Südküste Neuseelands schafft. Die Produkte seines Arbeitgebers könnte man hier jedenfalls gut gebrauchen. Die Kiwis versuchen an vielen Stellen “grün” zu werden. Der Müll landet allerdings ziemlich unsortiert auf der Müllkippe. |